Jyllandsposten (2010-2)

Erleichterung allenthalben bei Fans und Management des Aarhus GF. Wenngleich durchaus mit Nervosität und und anfängerhafter Übermotiviertheit - aber die ersten Punkte sind gemacht. Der Verein hat seine erste Duftnote in der Liga hinterlassen.
Mit Spannung zu erwarten sind die folgenden Spieltage, die zeigen sollen, ob es wirklich dazu reicht, mit den Etablierten auf Augenhöhe zu marschieren.
Trainer Boolee61 scheint nicht gewillt, sich in die Karten schauen zu lassen.  Fraglich , ob er mit der bisherigen Taktik die ganze Saison  bestreiten kann, und ob nicht das dicke Ende zwangsläufig kommen muss. Fraglich, ob die Qualität reicht, den Abstiegsplätzen zu entgehen in der Endabrechnung.
Daher ist die Atmosphäre im Verein derzeit zwar leicht optimistisch aber durchaus auch gebettet auf dem Sockel des Abstiegsgespensts, das in den Köpfen der Spieler und der Fans sich nicht vertreiben lassen will. Jedenfalls noch nicht. Aarhus GF bleibt auf der Hut. Rückschläge sind einkalkuliert und werden nicht die blanke Panik ausbrechen lassen.
Mit verhaltenen Parolen blickt man rund um den NRGi Park auf die nächsten Matches.
Der Trainer blinzelt der satten Sonne entgegen und gibt den jugendlichen Fans bereitwillig Autogramme. Sein verschmitztes Lächeln gibt nicht wirklich Aufschluss über seine Gemütslage und über seine Strategie für die kommenden Spieltage. "Ready or not", den Hit der Hip-Hopper "The Fugees" summt er halblaut und halb gut gelaunt  vor sich hin ...    

Viele Jahre ist es her, als Tick Dänemark verließ um sein Glück im weiten Europa zu finden. Doch der Erfolg vergangener Zeiten holte Tick wieder zurück in die Heimat. Die verantworten verhandelten Lange um ihn aus Norwegen, aus der Hauptstadt wieder zurück zu holen.

"Ich bin sehr froh wieder bei Odense zu sein und hoffe die Mannschaft wieder an die Spitze führen zu können. Die dänische Liga ist eine sehr schöne und starke Liga, was sie wiederum interessant macht. Ich hoffe auf eine schöne Saison." so Tick im Interview.

Um eine gute Saison zu spielen, muss der Start dementsprechend sein. In Norwegen konnte Tick mehrfach die Vizemeisterschaft sichern, das soll nicht Ziel in Dänemark sein. Aber dieses Ziel wird auch vorraussichtlich nicht in der ersten Saison realistisch sein. Jetzt heißt es erstmal die Mannschaft in eine gute Ausgangsposition zu bringen. 

Es war eine von vielen Überraschungen die Dänemark in seine neue Saison mit nimmt. Sören Lerby ist zurück in der Heimat, tauscht Suflaki wieder gegen das gute alte Smörebröd und Retsina-Cola gegen ein frisches Tuborg.
Doch anders als erwartet ging es nicht in seine sportliche Heimat Silkeborg zurück oder zu Muttern nach Kopenhagen, nein Ringköbing ist seine neue Heimat was natürlich Fragen aufwirft die er heute beantworten möchte!

Ekstra Bladet: Herr Lerby, Willkommen zurück in der Heimat. Viele halten sie für diesen Wechsel schon fast etwas verrückt, warum also dieser Schritt?

Sören Lerby: Es sind viele Faktoren die da zusammen kommen, so einfach ist es sicherlich nicht. Ich bin ja aus einer heilen Welt heraus gewechselt. Agios Nikolaos stand sportlich sehr gut da und die neue sportliche Leitung war sehr vielversprechend. Doch ich bin etwas Patriotisch veranlagt und meine Heimat heist nun einmal Dänemark!
Hier war irgendwie immer etwas von mir, nur seit meinem Verbandswechsel nach Deutschland nicht mehr. Nennen wir es ruhig Heimweh, mir fehlte einfach etwas, deswegen bin ich zurück!

Ekstra Bladet: Warum aber Ringköbing, was ja schon als Dorf beschimpft wurde. Gab es keine anderen Angebote?

Sören Lerby: Natürlich gab es die aber auch ein Sören Lerby will einmal sesshaft werden und wer diese Region hier kennt wird mich verstehen.

Ekstra Bladet: Ihnen ist aber klar das sie mit lehren Händen das stehen?
Ein total unbekanter Kader, ein winziges Stadion und dazu kein Geld auf der Bank um es zu ändern. Sind das nicht klare Vorzeichen für ein direkten Abstieg?

Sören Lerby: Warscheinlich ja aber das kann man erst beantworten wenn man es versucht hat. Natürlich ist das Ziel den Klassenerhalt zu packen und ja, außer Kasper Lauridsen der von Holstebro BK zurück gekommen ist gibt es erstmal keine neuen Spieler doch es ist eben auch die Chance, aus dem Nichts etwas zu erschaffen und das möchte ich versuchen!

Wohin geht es für Aarhus GF ?
Wird man anschließen können an die alten Erfolge und die Stadien wieder füllen mit begeisterten Aarhus -Fans ? 
Viele Fragezeichen stehen vor der neuen Saison. Alle Hoffnungen ruhen auf dem neuen Trainer Boolee61, dem das Vereinsmanagement eine erfolgreiche neue Saison zutraut.
Wie schnell wird er sich in der ihm unbekannten Liga zurecht finden ?
Wie sehr wird er sich mit dem neuen Job identifizieren und reinhängen - gerade auch , wenn es mal nicht so läuft wie erhofft ?
Quo vadis, Aarhus GF ?